
Am nächsten Tag strahlte die Sonne und beschloss eine Fahrradtour zu machen. Zuerst wollte ich ein wenig das nah gelegene Figueres erkunden, und anschließend zum Coll de Banyuls hinauf, von dessen Pass man auf die gleichnamige Stadt in Frankreich schauen kann.
Neben dem Teatro El Jordi musste natürlich auch ein kurzer Foto-Stopp an dem Teatro Museo Dalí gemacht werden. Die beiden Wahrzeichen der Stadt Figueres liegen zudem recht nah bei einander. Allerdings war mir die Stadt ansonsten zu voll und laut. Mehrere Kapellen waren in der historischen Innenstadt unterwegs und die Gassen waren voller Leute.

Daher machte ich es doch lieber kurz und verabschiedete mich von dieser interessanten Stadt und fuhr über die Felder auf die Berge zu, aus denen ich vorher gekommen war.

Die Sonne stieg derweil immer höher und brannte mittlerweile vom Himmel. Diese kleine Bar Tabac am Rand von Peralada kam mir daher wie gerufen. Hier machte ich einen kurzen Zwischenstopp um eine eiskalte Cola zu genießen.

Peralada ist eine vollständig von einer Stadtmauer umgebene Gemeinde, der Schloss heute allerdings ein nicht öffentlich zugängliches Casino ist. Beeindruckend sind die historischen Gebäude dennoch.

Ich war schon fast wieder aus dem kleinen Örtchen Espolla rausgefahren, da erinnerte ich mich, diesen kleinen Pub gesehen zu haben. Da ich doch etwas Hunger bekam, drehte ich um und setzte mich auf die Terrasse. Auch hier brannte natürlich die Sonne, aber es war auch herrlich warm und ich bekam zu den Tapas eisgekühltes Tonic Water serviert.

Es war eine sehr gute Entscheidung sich nochmal zu verpflegen, denn die Straße hinauf zum Pass zog sich unendlich lang. Immer wieder tauchte hinter der nächsten Kurve wieder eine nächste Steigung auf, die zwar nicht lang, aber unregelmäßig sind. Die andauernden Tempo Veränderungen machten mir langsam zu schaffen und ich sorgte mich, ob mein Wasser Vorrat ausreichend sein würde.

Dann war es endlich geschafft. Oben auf dem Pass war erstaunlich viel los. Zuerst traf einen Kanadier, der mit seinem Kumpel (der kam erst später oben an) mit dem Rad von Valencia nach Nizza fahren wollte. Dann erzählte mir eine alte französische Frau ihre Lebensgeschichte, mit jede Menge Hinweisen auf die Geschichte der Ortschaften, auf die wir auf französischer Seite blickten. Erst als sie von ihrer Tochter im Auto mitgenommen wurde, hatte ich etwas Zeit für mich und um mich umzusehen.
Erst da entdeckte ich das Mahnmal zu Ehren der Truppen, die von Juni 1940 bis Juni 1944 über diesen Pass gekommen waren, um mit um der Befreiung Frankreichs von der Nazi Herrschaft zu kämpfen.

Auf dem Weg zum Campingplatz kaufe ich noch Wasser am Pub in Espolla, und war sehr zufrieden mit mir und dem Tag. Nicht nur, dass mich diese Landschaft in ihren Bann gezogen hatte, auch die Menschen, denen ich am Tag begegnete und mit denen ich sprach, erfüllten mich.
Zurück am Campingplatz war mir etwas zum Feiern zumute.
So machte ich die Lichterkette an, und zauberte so etwas Glamour auf den Platz vor meinem Bus.
Schreibe einen Kommentar