Via Verde


Der Via Verde bezeichnet ein ca. 2900km langes Streckennetz von Naturwegen, die meist auf stillgelegten Bahntrassen angelegt worden sind. Die Abschnitte sind unterschiedlich gut ausgebaut, haben aber die Nutzung durch Wanderer, Radfahrer sowie Reiter gemeinsam.

Für mich die perfekte Strecke, um mit dem Hund an den Strandabschnitt zwischen Dénia und Oliva zu gelangen. Dieser Bereich wird meist von Kitern genutzt, und es herrscht eine allgemein sehr entspannte Atmosphäre – auch was Hunde angeht.

Um von La Xàra zum Beginn der Strecke in der Nähe der Innenstadt zu gelangen, musste ich zunächst ein Stück an der Hauptstraße entlang fahren.

Ich habe grundsätzlich überhaupt nichts gegen naturbelassene Wege … doch dieser Rad- und Fußweg ist schon etwas abenteuerlich „gestaltet“.

Kommt man der Innenstadt näher, so wird zwar der Untergrund fester, aber die Qualität der Wege nicht unbedingt besser. Man sieht deutlich, dass Radfahrer hier nicht wirklich vorgesehen sind, oder auf deren Bedürfnisse geachtet wird.

Die rote Farbe – die bei uns dazu dient, die Aufmerksamkeit der Autofahrer auf den Radverkehr zu lenken – ist hier eher „Dekoration“ der Strecke. Gefährliche Überwege oder Kreuzungen werden hingegen mit den aus dem gesamten Stadtbild bekannten Markierungen der Halteverbote versehen.

Erschwerend kommen dann noch die teils sehr hohen und steilen Rampen hinzu. Da die Autostraße wesentlich niedriger liegt als die Fuß- und Radwege, sind diese Rampen als Auf- bzw. Abfahrten notwendig. Diese „Schikanen“ werden auch gerne mit umständlichen Umfahrungen von Straßenschildern oder bei Kreisverkehren kombiniert.

Hat man es dann endlich durch den Hindernis-Parcour der örtlichen Radwege geschafft, kann man endlich etwas entspannen. Der breite, meist geschotterte Via Verde führt oft schnurgerade durch ausgedehnte Orangenhaine, vorbei an Pferdehöfen oder anderen landwirtschaftlichen Flächen.

Unterbrochen wird die Fahrt durch mehr oder weniger ausgebauten Überquerungen von Barrancos. Wörtlich übersetzt bedeutet das Wort Barranco = Schlucht. Hier sind aber meist natürliche und bebaute Wasserabläufe oder auch Flüsse unterschiedlicher Größe gemeint, die von den Berge zum Meer hin verlaufen.

Die Barrancos dienen den Bewohnern auch als bekannte Landmarken, an denen man sich gut orientieren kann.

Kurz vor El Verger musste ich dann den Via Verde, der noch bis Gandhia weiterführt, verlassen und mich in Richtung Meer wenden.

Hierbei durchquerte ich den Vorort Miraflor, der recht hübsch zu beiden Seiten des Riu Girona angelegt wurde. Auch hier finden sich wieder viele leerstehende Ferienwohnung der Urlauber. Aber man findet auch noch ursprünglich wirkende Gassen, in den große, hagere Männer vor kleinen Cafés stehen und trinken.

Da mich die Routenführung bzw. die Kartendarstellung meines Radcomputers etwas im Sicht gelassen hatte, suchte ich mir den nächstgelegenen Zugang zum Meer für eine Pause.

Der Zufall führte mich an den Playa Sorts de Mar bei El Verger. Ein etwas grob gekieselter Sandstrand, offenbar hauptsächlich von Engländern bevölkert. Mein „Gespann“ wurde schnell Thema, und so wurden viele Fragen zum Rad und zum Hänger wurden gestellt.

Mein Ziel habe ich am Ende auch noch erreicht.
Hier wo die Straße endet, mündet der Riu del Molinell ins Mittelmeer. Hier ist der Strand breiter und der Sand feiner. Perfekte Bedingungen, um die Seele baumeln zu lassen und Kraft für die Rückfahrt zu tanken.

Insgesamt war diese Gravelrunde knapp 33km lang, mit nur wenigen 85 Höhenmetern. Durch die notwendigen Pausen brauchte ich ungefähr 2,5 Stunden reine Fahrtzeit.

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