Abgesehen von der Hauptstraße, mit seinen vielen Geschäften und dem Supermarkt, geht es in La Xara beschaulich zu. Die Gassen rund um die Kirche sind klein, und haben mit ihren kleinen Balkonen einen ganz besonderen Charme. Der maurische Einschlag zeigt sich hier in den eher minimalistischen, wehrhaften Fassaden zur Straßenseite, da sich das Haus nur nach hinten ins Private öffnet, wo sich das eigentliche Leben abspielt. Die alten Strukturen erkennt man auch an den Straßen. Schulterbreite Gehwege säumen einspurige Fahrbahnen.
Wer wo hin will, muss Umwege in Kauf nehmen.
Im Valencianischen wird das X übrigens wie das englische TH ausgesprochen, und nicht wie im spanischen das kellige CH, also mit „tee-aitsch“ => aus Xara wird Tschara !
Die Kirche ist – wie überall – das Zentrum des Ortes. Die kleine Bar „Saragossa“ ist mit Außenterrasse direkt nebenan ein sozialer Treffpunkt, an dem sich die Bewohner zum Plausch zusammensetzen.
Erbaut wurde die Kirche in den 1890-er Jahren, also Ende des 19.Jahrhunderts, der Glockenturm wurde 1927 hinzugefügt.
Ein paar Häuser weiter, in der gleichen Straße, findet sich die kleine, aber feine Sauerteig-Bäckerei „La Sana„. Sauerteig ist hier in Spanien eher selten. So wundert es nicht, dass zwei Madrileñas – so nennt man weibliche Leute aus Madrid – und eine Kubanerin die Bäckerei führen.
Zweimal die Woche kann man hier Brot, aus garantiert biologischem Anbau, kaufen.
Jede Woche gibt es Spezialbrot, das Brot der Woche.
Ich kaufte dort ein Brot nach Art des Cremaet *1.
Cremaet ist eine Kaffee-Spezialität der Region, der mit viel Rum oder Brandy, Gewürze, Zucker und Orangenschale gekocht wird. Das Brot war eher ungewöhnlich im Geschmack – ein wenig wie Keks oder Kuchen, aber nicht so süß, sondern mit einer feinen bitteren Note.
Sehr lecker!
Die unterschiedliche Schreibweise von Cremaet (anstatt Cremat) habe ich direkt von einer der Bäckerinnen übernommen – die, die aus Cuba stammt. Die Aussprache am Ende war wie ein é (Accent Aigu) im Französischen. Vielleicht daher …
Man kann entweder über WhatsApp oder Telefon vorbestellen. Geöffnet hat der Laden Freitag und Sonntag bis 14:00 Uhr.
Neben dem Brot backen die sehr netten Frauen auch diese köstlichen Schoko-Kringel. Ich konnte einfach nicht widerstehen, und habe gleich zwei Stück für die Kaffeepause während der Arbeit mitgenommen.
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