Illot de Torn


Man erzählte mir auf dem Campingplatz von einer schönen Runde über die Hügel. Da es gerade Sonntag war und ich sonst nicht wusste, was ich mit dem Tag anfangen sollte, beschloss ich diese auszuprobieren.

Da ich nur eine ungefähre Ahnung hatte, wo und was ich suchen musste, kramte ich wieder mein Komoot aus der Tasche. Sehr hilfreich ist hier die farbliche Markierung von oft gegangen Wegen.
Zwei Klicks weiter und mein Weg war klar.
Details? Schauen wir mal…

Sobald ich den Strand etc. hinter mir gelassen hatte und den Einstieg in den Höhenweg gefunden hatte, fiel mir sofort der blühende Rosmarin auf, der nicht nur den Weg säumte, sondern den gesamten Berg bedeckte. Der Duft, der sowohl vom Rosmarin als auch von den blühenden Kiefern verströmt wurde, war sagenhaft.

Ich habe mir es nie wirklich vorstellen können, wie Rosmarin Honig hergestellt werden könnte. Kennt man bei uns doch nur diese traurigen kleinen Pflanzen, die in Plastik-Körbchen auf ihren sicheren Tod warten.

Doch hier wurde mir klar, dass Honig machen hier wohl sehr einfach ist: Man braucht nur einen geeigneten Platz, um die Bienenstöcke aufzustellen. Blüten und Nektar gibt es in Hülle und Fülle… so weit das Auge reicht.

Der Höhenweg selbst war meist angenehm zu laufen, auch wenn es zwischendurch immer wieder steile und ausgesetzte Passagen gibt.

Diese hölzernen Stehlen markieren immer wieder den Weg und geben über den aktuellen Standpunkt Auskunft.

Oben auf dem Illot de Torn begegnete ich zwei Mountainbikern, die dort Schlüsselstellen übten.
Wir unterhielten uns ein wenig auf Englisch über das Gelände in dem Gebiet. Der junge Mann in Rot erzählte vom Maxi Avalanche in Andorra. Und bei mir kamen direkt Erinnerungen an frühere Zeiten hoch, als ich noch intensiv Mountainbike gefahren war, und am Mega Avalanche in Alpe d‘Huez teilnahm. Was waren das für Zeiten!

In einer Felswand entdeckte ich später diesen seltsamen Altar – oder was auch immer das sein soll. Das was wie eine Spielszene von einer Kinder Phantasiewelt ausschaut, sieht auf dem zweiten Blick aus, wie eine Art Krippe oder Heiligenbild.

So ist deutlich die Bezüge zum Weihnachtsfest, Christi Geburt und den Stern zu Betlehem zu erkennen. Zudem scheinen einige Menschen kleine „Opfergaben“ in Form von Münzen abzulegen.

Mir ist aber völlig unklar, was das mit Lars dem Eisbär zu tun hat…

Doch nicht alles ist heilig. Manches profan bis gewalttätig. Offenbar ballert man hier auch mal gerne mal mit der Schrotflinte herum.

Auf der anderen Seite des Berges befindet sich ein Atomkraftwerk. Die malerische Bucht kann leider auch nicht darüber hinweg helfen, dass hier endgültig jeder Zauber verschwunden ist.
Der Energiehunger dieser Zivilisation fordert auch hier seinen Tribut. Das entspricht der Haltung der ich leider immer wieder in Gesprächen mit anderen Campern begegne. Wenig und oft gar kein Verständnis für die Forderungen der Jugend nach mehr Klima-Gerechtigkeit. Atomkraft finden viele vernünftig. Den Atommüll dürfen dann die nachfolgenden Generationen wegräumen.

Der Abstieg vom Gipfel war alles andere als einfach. Der Weg war sehr steil und auf dem feinen Sand des Weges konnte man leicht ausrutschen. Weiter unten wurde der Wald zunächst dicht und eng, und der Pfad steigt dann unvermittelt wieder in mehreren Stufen hinauf, bevor man letztendlich doch hinunter zur Bahnstrecke kommt. Alles in allem schon einiges an Gekracksel. Man ist jedenfalls gut beraten, festes Schuhwerk zu tragen.

Auf dem sehr steilen Abstieg zum Strand stößt man dann irgendwann auf diese Bahntrasse. Ich habe nicht herausgefunden, ob diese noch aktiv ist – doch die in den Feld gefräste Schlucht sieht spektakulär aus.

Unterhalb der Bahnstrecke erstreckt sich der Playa del Torn. Dieser Strand gehört zum Nudisten Camp „El Templo del Sol“.

Es wird geduldet, angezogen diesen Teil des Strandes zu besuchen. Jedoch sollte man respektvoll Abstand von den nackt Badenden halten. Gern gesehen werden Hosenträger nicht!

Parallel zur Bahnstrecke, aber auf der gegenüber liegenden Seite vom Nacktbadestrand, verläuft ein wunderschöner, angelegter Wanderweg, der über einen solchen Durchgang zu erreichen ist.

Weiter nach Norden in Richtung Campingplatz verläuft dann ein breiter Wanderweg die Küste entlang und führt vorbei am Nudisten Campingplatz „El Templo del Sol“ zurück zum Ausgangspunkt.

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