Capmany


Am nächsten Morgen war ich früh los, um nach Spanien zu kommen. Ich überlegte, ob ich nochmal nach L‘ Hospitalet fahren sollte. Als aber die Berge der Pyrenäen in Sichtweite kamen, erinnerte ich mich an einen Tipp von Freunden, die von einem Platz oben in den Bergen direkt hinter der Grenze erzählten.

Kurz entschlossen plante ich meine Route um, und fuhr in La Jonquera von der Autobahn ab.

In La Jonquera scheint es alles nur in XXL zu geben – riesige Geschäfte wohin man schaut. Außerdem kann man hier vergleichsweise günstig tanken.

Da ich aber noch mit allem – außer Diesel – versorgt war, tankte ich kurz auf und fuhr dann die letzten Kilometer bis nach Capmany.

Erstaunlicherweise war der Campingplatz Albera ziemlich leer. Auf der Südseite des Platz – also da, wo es am meisten Sonne gibt – standen allerdings einige große Wohnmobile und Wohnwagen.

Eine sehr nette, ältere Niederländerin lud mich, ein mich direkt neben sie zu stellen – da wo sie bis zu meinem Erscheinen im Liegestuhl döste. Ich wollte mich aber noch etwas umschauen. Nachdem ich die Lage sondiert hatte, entschied mich für einen Platz, wo ich möglichst viel Sonne am Nachmittag haben würde, und möglichst weit weg von den großen weißen Wohnmobilisten war. Deren lautstarke Prahlerei über Achsstützlast und weitere technische Ausstattung ging mir sofort auf die Nerven!

Um mir nach der langen Autofahrt etwas die Beine zu vertreten bin ich in das nah gelegene Dörfchen gegangen. Es war schon dunkel und so wirkten die schmalen, mittelalterliche wirkenden Gasse recht unheimlich. Ich dachte: unglaublich, niemand ist mehr unterwegs – alles schien bereits geschlossen zu sein, dabei war es erst 20 Uhr.

Es dauerte eine Weile um mich zu orientieren, aber schließlich fand ich eine kleine Bar direkt am Alten Fort von Capmany. Von der Terrasse der Bar schaut man direkt auf das große Tor. Hier war außerdem noch einiges los! Die Kinder des Dorfes waren offenbar gerade vom Fußball Training zurückgekehrt, und aßen lautstark an einem großen Tisch Pizza. Ein paar Eltern saßen bei einem kleinen Bier drumherum und unterhielten sich.

Die Dame des Hauses wirbelte zwischen allem hin und her, brachte Essen und Getränke, unterhielt sich und würdigte mich keines Blickes. Dann schien sie endlich Zeit für mich zu haben, und ich konnte mir ein Bier holen und mich auf die Terrasse setzen. Dabei blieb es auch, die Nacht wurde kühl, ich war müde und der Weg zurück zum Platz war dunkel und lang – es ging ständig bergauf.

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