
Nachdem ich in den Bergen war, wollte ich auf meiner nächsten Tour das Gebiet in Richtung Perpignan erkunden. Das Profil sah eigentlich sehr flach aus und die Straße entlang der Küste nicht so kurvig wie am Vortag. Tatsächlich dauerte es aber bis es wirklich flach wurde. Fünf, und davon drei etwas längere, Anstiege warteten auf mich. Insgesamt wurden es nur 100 Höhenmeter weniger als hoch zum Coll de Banyuls.

Unterwegs passierte ich immer wieder kleine Städtchen, wie das schöne und historisch interessante Collioure mit seiner imposanten Festung direkt am Hafen.
Collioure ist heute ein ziemlich quirliges touristisches Zentrum, dem man seine Bedeutung für die Region anmerkt. Das bedeutet allerdings auch viele Menschen und viel Verkehr auf den Straßen.

Dann fuhr ich durch weniger interessante Orte. Meist Retorten Siedlungen für die Urlauber. Zu dieser Jahreszeit menschenleere Zeugnisse einer Tourismus Politik der vergangenen Jahrzehnte, die nach immer mehr Raum für wirtschaftlichen Wachstum gierte und so ganze Ortschaften an den Strand in Beton goss.

Die endlosen Parkplätze am Étang de Canet bei Saint-Nazaire boten das gleiche seelenlose Bild. Immerhin war ich hier weitestgehend alleine. Nur wenige Besucher beäugten mich verständnislos.

Das touristische Highlight hier auf dem schmalen Streifen zwischen dem See und dem Mittelmeer ist ein altes Fischerdorf aus längst vergangener Zeit.
Außerdem gibt es hier noch ein Mahnmal für einen militärischen Stützpunkt der Marine im ersten Weltkrieg, auf dem um 1917 Wasserflugzeuge zum Einsatz kamen.

Auf dem Rückweg machte ich noch einen kleines Schlenker durch Argelès-sur-Mer. Eine etwas größere Stadt am Rande der Pyrenäen, mit einem hübschen, historischen Stadtkern.
Durch Zufall entdeckte ich die Kirche Notre-Dame del Prat, erste Erwähnung um 1300 irgendwas, und mit einem Rippengewölbe aus dem 18. Jahrhundert.

Zurück in Collioure machte ich noch einen kurzen Zwischenstopp in einer der Manufakturen für Sardellen Konserven. Im ersten Obergeschoss konnte man einer Dame bei der Vorbereitung von frischen Sardellen für die weitere Verarbeitung zuschauen, während diese sowohl die einzelnen Arbeitsschritte erklärte, als auch von der langen Tradition und der wirtschaftlichen Bedeutung erzählte. Im Erdgeschoss gibt es einen kleinen Laden, wo man neben diesen Fisch in allen möglichen Varianten, als auch lokale Weine und andere Spezialitäten kaufen konnte.





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