Auf der Fahrt nach Nancy, der letzten Station meiner diesjährigen Reise, verschlechterte sich das Wetter zunehmend. Und so empfing mich die Stadt mit tief hängenden, dunklen Wolken und Regen.
Nachdem ich mein Nachtlager am Port de Plaisance, einem kleinen Camper Parkplatz am Hafen, aufgeschlagen hatte, machte ich mich auf, dem historischen Zentrum einen Besuch abzustatten.
Nancy präsentiert sich mit dem Pomp und Gloria vergangener Zeiten, vermischt mit Shopping Meilen und Restaurants. Andererseits sieht man selbst hier den Verfall an allen Ecken. Leerstand, Sanierung bedürftige Fassaden und der Dreck der Moderne.
Irgendwann suchte ich nur noch nach warmen Essen, und verlief mich in ein Restaurant von „100 Patatas“.
Selbst das schicke Ambiente mit sinnlosem Popmusik Geduddel konnten mich nicht schrecken. Zu groß war der Hunger, und zu müde die Füße. Zudem hatte ich wirklich Schwierigkeiten eine bessere Alternative zu finden, da zu der Uhrzeit noch alle anderen Restaurants geschlossen hatten.
Doch leider war das Jarret du Porc, Schweinshaxe mit Röstkartoffeln und Salat – normalerweise echtes Soulfood – nicht nach meinem Geschmack. Das Fleisch war trocken und die Kartoffeln lauwarm. Machte mich aber trotzdem satt.
Nach dem freudlosen Mahl ging ich zu Bett.
Doch auch die Nacht war unangenehm. Mein Stellplatz an der Hafenmauer war so schief, dass ich ständig in eine Ecke rutschte, was mich irgendwie wach hielt. Die Nähe und der Trubel des Stadtzentrums machten es mir noch schwieriger Ruhe zu finden.
Früh Morgens um 5:00h hatte ich schließlich genug, ich machte einen starken Kaffee, und danach mich auf den Weg nach Hause.
Meine Route führte mich – aufgrund von langen Staus vor Luxemburg Stadt – zuerst über einen Schlenker nach Belgien und schließlich zurück nach Luxemburg in die Ardennen.
Hier oben herrschte tatsächlich noch richtig Winter. Schneeflocken tanzten im ersten Morgenlicht, und mein Tank war fast leer. Doch schon wenige Kilometer hinter der luxemburgischen Grenze fand ich die rettende Tankstelle.
Nach einem guten Kaffee bei meinem Bruder Florian und weiteren 150km erreichte ich schließlich gegen Mittag Köln.
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