Perpignan


Sainte Marie le Mer

Zugegeben, im ersten Moment schaute ich sehr skeptisch bis ungläubig auf die Einfahrt in die mein Navi mich lotsen wollte. Sollte DAS etwas der tolle Stellplatz sein, von dem ich gelesen hatte?

Der erste Eindruck bessere sich nicht, als direkt darauf große Hunde-Verboten Schilder auftauchten. Auch nicht, als die ersten Baracken sichtbar wurden, die eher an in die Jahre gekommene Dauercamper mit Gartenzwergen ausschauten..

Doch der erste Eindruck kann auch falsch sein. Manchmal muss man den Dingen erst eine Chance geben, um danach die wahre Qualität zu erkennen. So auch hier.

Auf den Platz kommt man aktuell nur mit gültigem Impfnachweis, sonst darf – nein, muss – man sofort das Gelände verlassen. Ist alles geklärt, ist der Patron selbst sehr nett und hilfsbereit. So wurde ich höchstpersönlich vom Chef eingewiesen. Übernachtung mit Strom 12 EUR. Ok, dafür gibt es auch kein warmes Wasser und eher renovierungsbedürftige Sanitäranlagen.
Wenn das nicht stört – Bonne nuit!

Da ich durch meine Fahrt durch die Carmarque etwas Zeit verloren hatte, war ich erst relativ spät am Platz. Also schnell in den Supermarchée, um noch ein paar notwendige Sachen für das Abendessen und Frühstück zu besorgen.

Man erkennt am Weinregale im Supermarkt, in welcher Region man sich aufhält! Viele sehr günstige Weine von regionalen Winzern oder Kooperativen. Alle (drei) die ich – nach und nach – probierte waren wirklich klasse, und unter 5 EUR zu haben.

In der Carmarque war ich kilometerlang durch leerstehende Geisterstädte für Touristen gefahren, ohne einen guten Zugang zum Meer zu finden. Das Wichtigste an diesem Tag blieb also noch zu tun: das Meer zu sehen!

Ich hatte mich dummerweise nur unzureichend über die Entfernungen schlau gemacht, so dass die Weinflaschen in meinem Beutel mit der Zeit ziemlich schwer wurden.

Die Mühe hat sich am Ende aber doch noch gelohnt. Das Meer zur blauen Stunde war wunderschön, der Hund absolut begeistert und mit Sand eingehüllt.

Nachdem wir einige Zeit mit Ball werfen verbracht hatten und es dunkel wurde, machten wir uns auf den langen Rückweg. Wir beide hatten seit vielen Stunden nichts mehr gegessen und waren vom langen Tag müde.

Unter Pinien wach werden, den blauen Himmel sehen … ich war meinem Traum wieder ein kleines Stückchen näher gekommen!

Nach einer ruhigen Nacht sollte es früh losgehen. Es warteten die Übverquerung der Pyrenäen und Spanien auf uns!

Doch zuerst gab es einen starken Kaffee, Baquette vom Abend zuvor und einen ausgedehnten Spaziergang mit dem Hund über die Wiesen und Felder der unmittelbaren Nachbarschaft.

Apropos Hund: gefühlt JEDER hier auf dem Platz hatte mindestens einen Hund dabei.
Das Schild am Eingang ist wohl eher als Witz gemeint.

Le Perthus

Geschichte ist manchmal noch seltsam lebendig. Nach einer langen und kurvenreichen Fahrt durch die Ausläufer der Pyrenäen erreichten wir den ehemalige Grenzübergang von Le Perthus.
Der Ort schien wie aus der Zeit gefallen zu sein. Die Relikte vergangener Zeit waren allgegenwärtig, wirkten aber zombiehaft Untot.
Das Niemandsland zwischen den beiden Ländern war auf beiden Seiten zu einem riesigen Parkplatz geworden.

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